Die thailändische Literatur ist reich an Werken, die die Schönheit und Kultur des Landes widerspiegeln. Eines der bekanntesten Werke dieser Art ist Gāpay Hē Chom Khrư̄ang Khāo Wān (กาพย์เห่ชมเครื่องคาวหวาน), eine Dichtung, die das Essen auf kunstvolle Weise beschreibt. Dieses Werk wurde von König Rama II (พระบาทสมเด็จพระพุทธเลิศหล้านภาลัย) verfasst und spiegelt die tiefe Wertschätzung der thailändischen Königshäuser für ihre traditionelle Küche wider. Die Dichtung wurde ursprünglich als eine Hē-Liedform (เห่เรือ) komponiert, um während königlicher Bootsfahrten gesungen zu werden. Dabei wird eine Vielzahl von thailändischen Speisen, Früchten und Süßigkeiten poetisch beschrieben, um die exquisite Kochkunst der königlichen Palastküche zu ehren.

Dieses Werk ist nicht nur eine literarische Meisterleistung, sondern auch eine wertvolle historische Quelle über die Esskultur Thailands im 19. Jahrhundert. Es zeigt, welche Speisen in königlichen Kreisen geschätzt wurden und welche kulinarischen Traditionen sich damals entwickelten. Die bildhafte Sprache und die wohlklingenden Verse vermitteln dem Leser nicht nur eine Vorstellung vom Geschmack der Speisen, sondern lassen auch die Atmosphäre und die Eleganz der königlichen Tafeln lebendig werden.

Im Laufe der Jahre wurde Gāpay Hē Chom Khrư̄ang Khāo Wān ein wichtiges literarisches Werk, das in Schulen unterrichtet wird und von Literaturwissenschaftlern, Historikern und Feinschmeckern gleichermaßen geschätzt wird. Es bleibt bis heute ein Symbol für die enge Verbindung zwischen Essen, Kultur und Literatur in Thailand.

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